Projekte

Laufende Projekte

Um Rückrufe in der Lebensmittelbranche, die auf unzureichende Reinigung von Maschinen und Anlagen zurückzuführen sind, zu minimieren, soll im Projekt Robo Clean ein Konzept inkl. Simulationstest eines automatisierten, autonomen, kollaborativen Reinigungssystems per Roboter erarbeitet werden, wodurch reproduzierbare optimale Reinigungsergebnisse erzielt werden.

Sobald die Lösung im vorliegenden Projekt erarbeitet wurde, ist geplant, die Umsetzung und den Bau eines Robotik-Prototypen gemeinsam mit Maschinenherstellern und den beteiligten Partner:innen in diesem Projekt durchzuführen. Der Prototyp wird bei Testbetrieben evaluiert.

Anschließend soll dieses System breitflächig am Markt der Lebensmittel-Herstellung (auch über Österreich hinaus) angeboten werden. Dies soll zu einem neuen Goldstandard der Reinigung für verbesserte Lebensmittel- und Arbeitssicherheit der Lebensmittel-Branche führen.

Salz und Natriumnitrit sind in der Fleisch- und Wurstverarbeitung wichtige Hilfsstoffe.
Sie dienen sowohl als Geschmacksträger als auch technologischer Hilfsstoff. Leider bergen sie aber auch Gesundheitsrisiken und Produzent:innen werden aktuell stark dazu angehalten, den Salzgehalt insbesondere in Fleisch- und Wurstwaren zu reduzieren.

Im Projekt Cleaner Meat geht es einerseits darum, die Auswirkungen einer Reduktion von Salz und Nitrit in Fleischwaren zu erforschen und Sicherheitsgrenzen zu bestimmen, die keinesfalls unterschritten werden dürfen und andererseits darum, Alternativen zu den bisher eingesetzten Mitteln Salz und Nitrit zu finden und zu prüfen. Die Projektergebnisse werden nach Projektabschluss von der GLi als Empfehlungsleitlinien für die Branche zusammengefasst und veröffentlicht.

Ziel des Projekts ist die Analyse, Kontrolle und Verbesserung der Hygienesituation in der Produktionsumgebung unter besonderer Berücksichtigung der Produktions-, Lüftungs- und Gebäudetechnik. Hierzu zählen neben der Umsetzung auf der anlagenbaulich-technischen Seite ebenfalls Studien in lebensmittelverarbeitenden Unternehmen zur Anwendung und Optimierung von Reinigungs- und Dekontaminationskonzepten in Verbindung mit der Etablierung von innovativen, robusten und schnellen Keimnachweis- und Trackingverfahren.  

 

Die Projektziele umfassen eine Steigerung der Produktionseffizienz durch innovative Nachverfolgung von Keimausbreitungswegen mittels neuer Verfahren, verkürzte Standzeiten für Reinigung und Desinfektion, die Steigerung der Produktsicherheit sowie den know-how Aufbau und die Kompetenzentwicklung im Bereich der Produktions- und Gebäudetechnik für Lebensmittelverarbeiter und Anlagenbauer und damit die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich.

Aus den gewonnenen Ergebnissen werden schließlich Empfehlungen als Basis zur Erstellung von Leitlinien für die Branche abgeleitet.

Abgeschlossene Projekte

Der Risikofaktor der humanpathogenen Keime in Lebensmitteln und vor allem in Fleisch und Fleischwaren stellt heutzutage eine der häufigsten Ursachen für betriebsinterne Warensperren wie auch für öffentliche Rückrufaktionen dar. Im Vorfeld nicht kalkulierbare wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen eines lebensmittelbedingten Krankheitsausbruchs haben die For-schung in den letzten Jahren mit einer Vielzahl von möglichen Ansätzen auf dieses Problem reagieren lassen. Allerdings konnten nur wenige der Verfahren bis heute standardisiert und in ihrer Wirksamkeit ausreichend geprüft werden. Im vorliegenden Branchenprojekt wurden da-her innovative Lösungsansätze für die Problemkeime Listeria monocytogenes, Salmonella spp., Campylobacter spp. und EHEC in Fleischwaren evaluiert. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in der vorliegenden Publikation der gesamten Branche zur Verfügung gestellt. Primär wurden die Produktgruppen Frischfleisch (mariniert), Geflügel, Fisch, Koch- und Rohpökelwaren, Rohwurstwaren, Brüh- und Fleischwürste im Projekt behandelt.

Projektzeitraum 01.01.2012 – 28.02.2014

Disseminationspapier hier downloaden.

Ausgangspunkt für das vorliegende Projekt ist das durch die FFG genehmigte und mit Ende März 2014 abgeschlossene, zweijährige Branchenprojekt „Pathogene Keime“ (FFG Projekt Nr. 835133 und 840462). In diesem Projekt wurden Primärkontaminationen sowie Eliminie-rungsmethoden von pathogenen Keimen auf Fleischwaren erforscht und validiert.
Die daraus entstandenen Maßnahmen und Empfehlungen tragen zu einer signifikanten Ver-ringerung des Keimdrucks bei. Um eine wirklich umfassende Keimverhinderungsstrategie für österreichische Fleischwaren zu schaffen, mussten neben den Möglichkeiten zur Eliminierung von Kontaminationen durch Herstellungsverfahren nun auch die Möglichkeiten zur Verhinde-rung von Rekontaminationen mittels Prozess- und Anlagendesign bei der Herstellung von Fleischwaren erforscht werden. Dabei wurde der Schwerpunkt auf die pathogenen Keime Listeria monocytogenes, Salmonella ssp., Campylobacter ssp., Staphylococcus aureus sowie EHEC gelegt.
Besonders über das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kontaminationsfaktoren und deren Wechselwirkungen auf Produktionsanlagen waren zum Start des Projekts noch wenig fundierte und validierte Erkenntnisse vorhanden. Dieser Punkt stellte daher auch einen Schwerpunkt der technischen Zielsetzungen dar.

Projektlaufzeit: 01.05.2014 – 30.06.2017

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Relevante aktuelle Forschungsfragen im Bereich des Ohmschen Erhitzens konnten im Zuge des zweijährigen CORNET Collective Research Projekts „volTECH“ untersucht werden. Es handelte sich dabei um ein länderübergreifendes Projekt, bei dem erfolgreich mit der Technischen Universität Berlin (TUB; Berlin, Deutschland) sowie der University of Chemistry and Technology (VSCHT; Prag, Tschechische Republik) zusammengearbeitet wurde.  

Ziel des CORNET Projektes war die Untersuchung der volumetrischen Haltbarmachungsverfahren Ohmic Heating und hydrostatischer Hochdruck (HPP) zur schonenden Behandlung von Lebensmitteln. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Verbesserung der Lebensmittelqualität sowie der Verminderung von Prozesskontaminanten (neoformed contaminants). Speziell wurden auch praktische Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologien in der Lebensmittelindustrie evaluiert.

Projektlaufzeit: 07.2017 – 12.2019

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Bei Campylobacter handelt es sich um ein Bakterium, das jährlich in Österreich zu ca. 5000 lebensmittelassoziierten, Erkrankungen führt und besonders häufig in Geflügel (lebende Tiere, Fleisch) zu finden ist. Den Möglichkeiten im Schlacht- bzw. Zerlegeprozess Campylobacter einzudämmen sind gesetzliche und technologische Grenzen gesetzt (Desinfektionsverbot von Schlachtkörpern, sensorische Veränderungen bei zu starker Erhitzung in Brühbädern). Darum ist es wichtig den Infektionsdruck in der Geflügelmast zu senken. Im von der FFG geförderten Projekt „CampControl“ wurden Interventionsmaßnahmen zur Reduktion von Campylobacter in Geflügel-Mastbetrieben getestet. Neben den Projektdienstleistern Hygienicum GmbH, AGES GmbH, August Staudinger & Partner GmbH und FFoQSI GmbH unterstützten die AMA Marketing GmbH und der QGV das Projekt durchgehend. Insgesamt nahmen fünf österreichische Schlachtbetriebe und in Summe 47 ihrer Mäster am Projekt teil.

Aus der Gesamtheit der zu den Schlachthöfen liefernden Mastbetrieben wurden Testbetriebe ermittelt. Bei allen potenziellen Testbetriebe wurden im Zuge eines Vor-Ort Besuches Betriebsdaten erhoben (Stallkapazitäten, Wasserversorgung, Mistlagerung etc.) und Proben gezogen. Ziel war es Betriebe zu definieren, die häufig Campylobacter positiv sind und wenig Biosicherheitsmaßnahmen einsetzen, um möglichst großes Potential durch die gesetzten Interventionsmaßnahmen ableiten zu können. Bei diesen Betrieben wurden zuerst einzelne Maßnahmen getestet. Die aussichtsreichsten Interventionen wurden dann zeitgleich als Kombination in Betrieben angewendet und gemeinsam überprüft. Die Ergebnisse wurden jeweils mit Referenzställen verglichen, die nicht an Interventionsmaßnahmen teilnahmen. Insgesamt gibt es zu 263 Zeitpunkten Untersuchungen bei Betrieben. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem anwenderfreundlichen Leitfaden zusammengefasst. Dieser steht Ihnen kostenlos zur Verfügung. Uns war es besonders wichtig im Projekt leicht umsetzbare, kostengünstige und detaillierte Maßnahmen zu definieren die jeder anwenden kann. Der Leitfaden ist ergänzende zum bereits bestehenden Best Practice Handbuch aus dem EU Projekt „CamChain“ zu sehen, bei dem für Österreich die AGES GmbH die Projektleitung übernahm. Beide Leitfäden sowie das Disseminationspapier stehen kostenfrei zum Download bereit. 

Projektlaufzeit: 04.2017-03.2021

Disseminationspapier hier downloaden.

Leitfaden hier downloaden.

Best Practice Handbuch aus dem EU Projekt Camchain hier downloaden.

Ziel des Projekts ist es alternative Methoden zur Entkeimung von pflanzlichen Lebensmitteln und deren Folgeprodukten zu entwickeln bzw. bestehende Methoden so zu verändern, dass diese unter Prämisse der Akzeptanz des Handels und des Konsumenten sowie unter Wahrung der gesetzlichen Anforderungen eingesetzt werden können. Produktseitig gibt es hier einige Einschränkungen für die üblichen Haltbarkeitsmachungsverfahren. Thermische Verfahren können zum Beispiel aufgrund unerwünschter sensorischer Auswirkungen nur teilweise eingesetzt werden.
Die Neuheit des Projekts ergibt sich aus dem Ansatz vorhandenes Wissen aufzugreifen und dieses durch Innovation an den Stellen der bekannten Wirksamkeitslücken in einem praxisbezogenen Ansatz zu verbessern. Dazu werden produkt- und aufgabenspezifische technologische Subziele definiert wie beispielsweise die Entwicklung einer Dekontaminationsmethode gegenüber Clostridien und deren Sporen ohne Einsatz von Autoklavenmethoden bei Soja- und Kichererbsenbasis.
Die Ergebnisse der einzelnen Verfahren sollen durch regelmäßigen Austausch wechselseitig zur Weiterentwicklungen und letztlich zu effektiven Bekämpfungsstrategien für pathogene Gefahren bei Obst- und Gemüseprodukten mit den Themenschwerpunkten Kontaminationsrisiko Waschwasser, Keimreduktion ohne Temperatureinwirkung, Keimreduktion durch schonende Erhitzungsmethoden und Rezepturoptimierung ohne Konservierungsmittel durch Hürdentechnologie führen.

Disseminationspapier PRODUCE SAFETY  zum kostenlosen Download

MOSH (gesättigte Mineralöle) und MOAH (aromatische Mineralöle) sind chem. Verbindungen, welche aus unterschiedlichsten Eintragungsquellen in ein Lebensmittel gelangen können. MOSH kann sich im Körper ansammeln und Granulome bilden. MOAH beinhaltet viele Verbindungen, welche noch nahezu unerforscht sind und vermutliche mutagene und karzinogene (krebserregende) Substanzen beinhaltet. Von der Thematik betroffen sind Verpackungen und diverse Lebensmittel.

Weder für MOSH noch MOAH gibt es derzeit gesetzliche Grenzwerte für deren Auftreten in Lebensmitteln. Die derzeit eingesetzten Methoden zur Ermittlung von MOSH/MOAH liefern oft falschpositive Befunde. Ziel ist die Entwicklung einer Schutzstrategie gegen MOSH / MOAH für die österreichische Lebensmittelbranche.

Disseminationspapier MOSH MOAH zum kostenlosen Download

Projekte in Planung

In vielen Quellen, u.a. den AURES-Berichten, wird die Notwendigkeit der Verringerung der antimikrobiellen Resistenz (AMR)  bei, der Lebensmittelerzeugung dienenden, Tieren als wesentlicher Faktor für die Kontrolle der Ausbreitung und Exposition von Menschen und Tieren gegenüber multiresistenten Keimen betont. . Da die Schweineproduktion das höchste Produktionsvolumen und den höchsten Verbrauch an antimikrobiellen Mitteln aufweist, sind wirksame Interventionen zur Reduzierung antimikrobieller Resistenzen erforderlich.

Im Rahmen des Projektes werden die Eintragsquellen ausgewählter antibiotikaresistenter Keime sowie deren auslösende Faktoren identifiziert und anschließend mögliche Interventionsmaßnahmen zur Eindämmung dieser Keime definiert.

Die Projektergebnisse sollen es ermöglichen, zur Prävalenz auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette, Angaben zu den Einflussfaktoren und Vergleiche der Isolate anhand detaillierter molekularer Typisierungen, klare Hypothesen zu den Einflussfaktoren zu ziehen und mögliche Interventionsmaßnahmen zur Antibiotikareduktion zu definieren.

Die Überprüfung der Authentizität (Dokumentation, Nachweis der Echtheit) der Lebensmittel stellt sämtliche dazu verpflichteten Glieder der Wertschöpfungskette vor Herausforderung. Neben einer transparenten Auslobung für Endverbrauch:innen sind, die Unternehmen auch zu lückenlosen Rückverfolgbarkeitsnachweisen bei behördlichen Kontrollen verpflichtet.

„comb.trace“ verfolgt die innovative Verschmelzung digitaler Prozesskontrolle und analytischer Produktkontrolle in der LM-branche, um Transparenz, Authentizität und Vertrauen bei Produzent:innen und Konsument:innen zu stärken. Der Fokus liegt auf der Evaluierung geeigneter Analysemethoden bzw.  digitaler Systeme für Herkunftsnachweise, der transparenten Darstellung für alle Glieder der Kette und der Einbindung wesentlicher Stakeholder zu Förderung regionaler, nachhaltiger Lebensmittel

Ziel ist ein unverfälschbaren und transparent dargestellten Nachweis der Authentizität von Produkten in Österreich zu gewährleisten.  Hierzu sollen vorhandene Datenbanken in ein digitales System integriert werden, um somit eine breite Datengrundlage für die benötigte Analytik aufzubauen, die auch problemlos auf andere Zielmärkte oder Länder skaliert werden kann.

Durch die Entwicklung des „comb-trace“-Systems, will die GLi öst. Produzent:innen, Lieferant:innen, Händeler:innen, Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie ein Tool bieten, welches das Beste aus beiden Welten der Prozess- und Produktkontrolle vereint, und eine Möglichkeit schafft, die regionale Herkunft bestmöglich für Endkonsument:innen darzustellen.

Um die negativen Umweltauswirkungen von Kupfer zu reduzieren, ist die EU bestrebt, die ohnehin schon streng regulierte Ausbringung von Kupfer (max. 4 kg/ha pro Jahr im Weinbau) weiter zu reduzieren. Kupfer ist von der EFSA als „Substitutionskandidat“ eingestuft und soll, sobald es vergleichbare Wirkstoffe gibt, als Pflanzenschutzmittel ganz ersetzt werden. Die aktuelle Zulassung läuft noch bis Ende 2025

Da keine ausreichenden Alternativen zur Verfügung stehen, würde ein endgültiges Kupfer-Aus viele der ca. 24.000 biologischen Betriebe, welche immerhin 25,6 % aller Agrarflächen in Österreich bewirtschaften, vor unlösbare Probleme stellen und wohl dazu führen, dass zahlreiche Landwirt:innen wieder auf die konventionelle Anbaumethodik rückumstellen. Folglich würden wieder mehr synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt und sich in der Umwelt anreichern – mit allen bekannten negativen Folgen für Menschen und Tiere.

Da es nach wie vor nicht möglich ist, Kupfer zu ersetzen, arbeiten viele Bio-Landwirt:innen momentan mit einer Kombination aus Alternativen, welche in ihrer Effizienz unterschiedliche Ergebnisse liefern. Hier haben die Landwirt:innen einen reichen Schatz an Erfahrungswissen aus der Praxis. Dieses Wissen ist jedoch nicht systematisch gesammelt und getestet. Neben dem Einsatz von PIWIs (pilzwiderstandsfähige Sorten), kulturtechnischen Maßnahmen (z.B. Laubwandmanagement), Verbesserung der Applikation und standortspezifischen Prognosemodellen, erscheint vor allem die Optimierung der Boden- und Pflanzengesundheit als aussichtsreicher Ansatz, um Ausfällen durch Peronospora, Schwarzfäule oder Apfelschorf entgegenzuwirken.

 

Daher soll im Rahmen der Förderung EIP-Agri die operationelle Gruppe „OG CUrt“ (CU – Kupfer, rt – reduction) mit den wichtigsten Vertreter:innen der Branche gegründet werden, um ganzheitliche Ansätze zur Verbesserung der Pflanzengesundheit in die Praxis zu überführen und so Bio-Landwirt:innen im Apfel- und Weinbau in Regionen aus ganz Österreich bei den beschriebenen Herausforderungen zu unterstützen.

  • Einsatz und Evaluierung der Wirksamkeit von Interventionsmethoden in der Praxis
  • Erkennen und Optimieren der Zusammenhänge von Pflanzengesundheit und anderen Faktoren
  • Verfassen von Handlungsempfehlungen und Erstellen von Leitfäden

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